Mastershausen - Höhensiedlung



Rund 2 km nordwestlich des Ortes Mastershausen erhebt sich über tief eingeschitten Bachtälern ein schmaler Bergsporn der so genannte„Burgberg“.
Steile Schieferfelswände begünstigten die Befestigung des 50 langen und 30 m breiten Bergplateaus.
An der schmalsten Stelle durchtrennt ein mächtiger 8 m tiefer Graben die Bergzunge. Etwa 20 m südlich des Abschnittsgrabens zeichnet sich ein weiterer Graben ab, größtenteils durch moderne Wegebaumaßnahmen zerstört. Zwischen beiden Gräben erhebt sich eine natürliche Anhöhe. Der einzig mögliche Zugang erfolgte im Osten über den rampenartig abgetufte Schieferfelsen.
Schon in vorrömischer Zeit wurde das Bergplateau besiedelt. Eine keltische Silbermünze der Mitte des 1. Jahrhunderts v. Chr zeigt auf der Vorderseite der Münze eine nach rechts zurückblickende Figur in sitzender Haltung.
Ein palmettenförmiger Gegenstand ragt aus der Bauchregion, zu Füßen der Figur windet sich eine  Schlange und entlang des Rückens der Figur befindet sich am rechten Rand ein geschwungener Stab. Die Rückseite der Münze lässt eine Pferdedarstellung erkennen. Im Münzabbild wird die Umwandlung eines griechischen Münzbildes mit dem sitzenden Göttervater Zeus vermutet.
Keltische Krieger hatten auf ihren Kriegszügen im Mittelmeerraum während des 3. Jahrhundert v. Chr. griechische Münzen mitgebracht. Die im Mittelmeerraum übliche Geldwirtschaft wurde auch nun von den Kelten übernommen.
Wer die auf dem Bergplateau sichtbaren Terassenflächen und Pfostengruben für Holzgebäude anlegte bleibt bisher ungewiss, bisher haben keine archäologischen Ausgrabungen auf dem Burgberg stattgefunden.
Münzfunde belegen eine römerzeitliche Aktivität auf dem Burgberg ab der 2. Hälfte des 3. Jhs. n. Chr. bis zum beginnenden 5. Jahrhundert. Bemerkenswert sind Waffen und Gürtelbeschläge, die auf die Anwesenheit von römischem Militär hinweisen könnten.
Die geschützte Lage des Burgbergs bot der ansässigen Bevölkerung in Krisenzeiten eine Rückzugsmöglichkeit, denn seit dem 3. Jahrhunderts n. Chr. lebte die grenznahe Bevölkerung an Mittelrhein und Mosel in ständiger Gefahr drohender Germanenüberfälle.
Das zum Schutz vor den Germaneneinfällen entwickelte spätrömische Verteidigungsprogramm sah kleinere Festungen vor, die mit wenigen Soldaten besser zu verteidigen waren.
Neben ausscließlich militärischen Anlagen gab es entlang der tief eingeschnittenen Moseltäler meist auf markanter Spornlage zahlreiche Refugien der ansässigen Bevölkerung. Heute sind diese strategisch vorteilhaft gelegenen Befestigungen meist überlagert von mittelalterlichen Burgen.
Dem Burgberg kam nicht nur eine Schutzfunktion zu, zahlreiche Metallschlacken deuten auf Metallverarbeitung hin.
Es bleibt offen, ob die Eisenerzgewinnung schon in römischer Zeit begann oder ob sie auf mittelalterliche Aktivitäten zurückgeht. Mittelalterliche Mauerreste belegen, der Burgberg war über einen langen Zeitraum von Bedeutung.
Unterhalb der Westflanke des Bergplateaus findet sich ein in den Schieferfelsen eingeschroteter Schacht von 2 m Durchmesser und 3 m Tiefe. Nach Bohrungen kann von einer Tiefe von über 13 m ausgegangen werden. Vermutlich steht dieser Schacht in einem Zusammenhang mit dem mittelalterlichen Bergbau am Burgberg.
Die Besiedlungsgeschichte des Burgbergs lässt sich bisher nur in Ansätzen und hypothetisch nachvollziehen. Schon in vorrömischer Zeit diente der Bergsporn als Rückzugsgebiet der Bevölkerung.
In römischer Zeit kam während der Germaneneinfälle dem Burgberg als Refugium eine besondere Rolle zu. Vermutlich wurde eine schon vorhandene Befestigung ausgebaut. Eine Militäreinheit könnte ab dem 3. Jahrhundert n. Chr. Wohn- und Wirtschaftsbauten errichtet haben. Vielleicht wurde schon zu diesem Zeitpunkt am Burgberg Metall gewonnen und verhüttet.
Scherben und Mauerreste sind Zeugnisse der mittelalterlichen Aktivität, während der möglicherweise der vorgelagerte Graben angelegt wurde.
Durch  wilde Grabungen wurde der archäologische Befund fortwährend zerstört. Das für die Lokalgeschichte bedeutende Kulturdenkmal steht mittlerweile unter Grabungsschutz, zum Schutz der Befunde und Funde.

[Martin Thoma]